Die Familie Wintersperger unterstützt den Verein Hilfe für Nachbarn Coburg auf besondere Art: mit kleinen Dosen.
Lkw-weise werden derzeit Hilfen nach Osteuropa geschickt. Doch auch im kleinen Kreis, von Nachbar zu Nachbar, wird sich gerne geholfen. „Man darf die Leute vor Ort nicht vergessen“, betont Axel Wintersperger, ehemaliger Geschäftsführer des Lotto Shops im Kaufland Dörfles-Esbach. Seit neun Jahren unterstützt er den von Neue Presse und Sparkasse Coburg-Lichtenfels ins Leben gerufenen Verein Hilfe für Nachbarn. In seiner Filiale steht schon fast seit Entstehungszeit des Vereins eine Spendendose, die zum jetzigen Stand rund 1400 Euro eingebracht hat. Inzwischen hat seine Tochter Veronika Wintersperger das Geschäft übernommen. Trotz wechselnder Spitze bleibt die Spendendose stehen.
Das Engagement der Familie weiß man beim Verein Hilfe für Nachbarn zu schätzen. „Wir sind sehr dankbar für die Treue der Winterspergers“, so Jana Lindner-Okrusch, Pressesprecherin der Sparkasse Coburg-Lichtenfels.
Ursprünglich standen noch zwei weitere Dosen in Axel Winterspergers Post Shop Filiale in der Casimirstraße in Coburg. Die insgesamt drei Dosen konnten zweimal im Jahr gelehrt werden und brachten laut Lindner-Okrusch immer zwischen 100 und 150 Euro ein. Nachdem der Post Shop den Besitzer gewechselt hat, ist nun nur noch die Dose im Kaufland übrig. Allerdings wurden bei der jüngsten Leerung trotzdem rund 130 Euro gezählt.
Denn seit Jahresanfang steht im Lotto Shop der Winterspergers neben der Dose nun auch ein Körbchen mit kleinen Geschenken, die sich Spendende im Gegenzug nehmen dürfen. Gefüllt ist dieser Korb beispielsweise mit Feuerzeugen, kleinen Aschenbechern und Kugelschreibern. Die Idee, das Spenden mit einer Kleinigkeit zu belohnen, komme bei der Kundschaft super an. Und das zeige sich auch beim Kassensturz. „Die Spendendose ist im Nu voll, seit das Körbchen dasteht“, der 64-Jährige meint doppelt so viel Geld zu zählen wie zuvor. Er erinnert sich, dass anfangs häufig nur übrig gebliebenes Kupfergeld in der Spendendose landete. Die Bereitschaft, auch mal einen Euro oder zwei, vereinzelt sogar einen Schein, einzuwerfen sei inzwischen gestiegen.
Dem Bad Rodacher ist es wichtig zu wissen, dass das Geld im Raum Coburg bleibt. Er selbst lege großen Wert darauf, die eigene Region zu unterstützen. Sei es durch das Fördern regionaler Produkte oder eben durch Spendenaktionen wie die des Vereins Hilfe für Nachbarn.
„Not gibt es nicht nur am anderen Ende der Welt“, bestätigt Jana Lindner-Okrusch. Sie betont, wie wichtig die kleinen Beträge für den Verein sind. Durchschnittlich werden Gelder in Höhe von 50 bis 500 Euro an Bedürftige gegeben. Damit unterstützt die Organisation Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Der Verein tritt dort ein, „wo das soziale Netz Lücken hat“, so die Pressesprecherin. Das sei mehrheitlich bei Alleinstehenden und Alleinerziehenden der Fall. Diese hätten meist wenig bis gar keine Rücklagen und das Eintreten einer Notsituation übertreffe dann die finanziellen Möglichkeiten. Die Spendengelder werden beispielsweise für die Anschaffung von Haushaltsgeräten oder Reparaturen genutzt. Besonders wichtig sei es hierbei, schnell und unbürokratisch zu arbeiten. Für das soziale Know-how arbeitet Hilfe für Nachbarn mit AWO, ASB, BRK, Diakonie, Caritasverband und den Jugendämtern der Stadt und des Landkreises Coburg zusammen.